Leistungsermittlung

Wir wenden an der FSR im Ermessen des Fachlehrers die nachfolgenden Methoden der Leistungsermittlung und –bewertung an. Nicht berücksichtigt sind in der Liste die Leistungen bei Probe- und Abschlussprüfungen.

 

Mündliche Leistungs-kontrolle

Neben der Überprüfung von Lernzielen anhand unmittelbar zurückliegender Lerninhalte sollen verstärkt folgende Aspekte einbezogen werden:

  • Reflexion von Lernwegen und Arbeitsmethoden
  • Nutzung von Präsentationstechniken
  • Einbeziehung von Medien
  • Darstellung des Rechercheweges einschließlich der Begründung für die Auswahl von Informationsquellen
  • Diskussion unterschiedlicher Lösungswege und Arbeitsergebnisse

Mündliche Leistungskontrollen sollten nicht nur als Einzelkontrolle erfolgen, sondern auch in anderen Formen, z. B. als Führung einer Pro-Kontra-Diskussion. Nicht überprüfte Schüler sollten durch aktivierende Aufgabenstellungen einbezogen werden.

Kurzkontrolle (Test)

Als Form der schriftlichen Leistungskontrolle werden begrenzte Stoffgebiete im Zusammenhang mit vorausgegangenem Stoff überprüft. Zukünftig sollten dabei stärker neben Wissenskomponenten grundlegende Arbeitstechniken und Methoden berücksichtigt werden. Hierbei sind differenzierte Aufgabentypen sowie Aufgabenstellungen aus unterschiedlichen Anforderungsbereichen einzusetzen.

Klassenarbeit

Klausur

 

Als Formen der schriftlichen Leistungskontrolle sind Klassenarbeiten und Klausuren gegenüber Kurzkontrollen durch einen größeren zeitlichen und inhaltlichen Umfang, eine höhere Komplexität sowie einen deutlich höheren Anteil an länger zurückliegenden Lerninhalten gekennzeichnet. Zukünftig sollten dabei stärker Basiswissen, grundlegende Arbeitstechniken und Methoden berücksichtigt werden. Hierbei sind differenzierte

Aufgabentypen sowie Aufgabenstellungen aus unterschiedlichen Anforderungsbereichen zu berücksichtigen.

Orientierung für Auswahl und Gestaltung der Aufgaben geben:

  • nationale Bildungsstandards
  • einheitliche Prüfungsanforderungen in der Abiturprüfung (EPA)
  • schriftliche zentrale Prüfungen
  • Orientierungsarbeiten

Für einzelne Fächer sind "Basiswissenkataloge" in Fachzeitschriften und im Internet verfügbar.

komplexe Leistung

Komplexe Leistungen sollten in verschiedenen Sozialformen (Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit) erbracht und bewertet werden. Bezogen auf das erweiterte Leistungsverständnis versteht man darunter eine Kombination aus fachlich-inhaltlichen,

methodisch-strategischen oder sozial-kommunikativen Leistungen mit mündlichen, schriftlichen oder praktischen Anteilen. Diese sollten entweder benotet oder in Kombination aus verbaler Bewertungsform und Note bewertet werden. Beispiele für ein erweitertes Spektrum an komplexen Leistungen sind:

  • Dokumentieren und Präsentieren der Ergebnisse von Projekten oder anderen
  • komplexen Gruppenarbeiten
  • Anfertigen und Präsentieren von Jahres- oder Facharbeiten
  • Erarbeiten von Aufführungen, Inszenierungen, Lesetagebüchern
  • Führen von Portfolios
  • Planen, Herstellen, Präsentieren von Demonstrations- bzw. Anschauungsmaterialien
  • oder Fertigen technischer Objekte
  • Durchführen und Auswerten von Erkundungen, Exkursionen, Simulationen, Versuchen, Experimenten, Praktika

Portfolio

Das Portfolio ist eine zielgerichtete Sammlung von Schülerarbeiten, welche die Anstrengung des Lernenden, den Lernfortschritt und die Lernergebnisse auf einem oder mehreren Gebieten zeigt. Portfolioarbeit schließt die Beteiligung des Schülers bei der Lernzielbestimmung, der Auswahl der Lerninhalte, der Bestimmung von Kriterien für die Auswahl der Schülerarbeiten sowie von Bewertungskriterien ein.

Reflexionsbögen und Portfoliogespräche unter Einbeziehung anderer Schüler und ggf. auch der Eltern spielen eine wesentliche Rolle. Schüler lernen in der Portfolioarbeit Qualitätskriterien kennen und üben Perspektivwechsel. Sie können somit Einsichten in ihr Lernverhalten erhalten und sich Lernfortschritte bewusst machen. Portfolios sind gut geeignet für eine Selbstbewertung der Schüler, auch wenn sie Formen von Fremdbewertung

enthalten können.

Lerntagebuch

Begleitend zum Unterricht reflektieren Schüler ihre Lernprozesse und Lernergebnisse. Das Führen eines Lerntagebuches kann helfen, die subjektiven Vorerfahrungen zum Thema und zum Lernen zu aktivieren, zu verbalisieren und zu strukturieren, den Lernprozess zu begleiten und am Ende einen Lernzuwachs zu konstatieren. Lerntagebücher sind private Dokumente der Lernenden.

In höheren Klassen erhalten sie möglichst individuelle Form, um mehr individuelle Selbstorganisation zu ermöglichen (Übungen dafür beginnen in den kleineren Klassen).

Das formalisierte Lernjournal ist ein auf den Dialog mit der Lehrkraft angelegtes Instrument. Schüler geben hiermit nach einer Unterrichtseinheit dem Lehrer Einblick in ihren Lernprozess.

Lernjournal

Das formalisierte Lernjournal ist ein auf den Dialog mit der Lehrkraft angelegtes Instrument. Schüler geben hiermit nach einer Unterrichtseinheit dem Lehrer Einblick in ihren Lernprozess.

Einschätzungs-bogen

Schüler lernen, sich ihren Lernprozess bewusst zu machen und ihre Lernergebnisse allein oder gemeinsam mit anderen zu kontrollieren und einzuschätzen. Der Bogen kann je nach Alter der Schüler, Unterrichtsfach bzw. Lernfeld sowie Unterrichtsgestaltung sehr

unterschiedlich gefasst sein (Selbsteinschätzung, Vorher-Nachher-Selbsteinschätzung, Bogen zur Selbst- und Partnerbewertung).

Kompetenzraster

Sie definieren Inhalte und Qualitätsmerkmale verschiedener Fächer bzw. Lernfelder oder Fachgebiete in Form von Ich-kann-Statements. Im Allgemeinen sind Kriterien aufgeführt, die den Kompetenzbereich bestimmen. Zu diesen Kriterien werden vier bis sechs Niveaustufen

definiert. Schüler markieren jeweils, was sie erreicht haben bzw. legen mit Hilfe des Rasters ihre persönliche Zielsetzung fest. Kompetenzraster sind ein Arbeits-, Selbststeuerungs- und Evaluationsinstrument.

Rückmeldebogen

Hierbei handelt es sich um Bögen bzw. Blätter mit vorformulierten Kategorien. Die Lehrer geben in Bezug auf diese Kategorien Kommentare zu Schülerarbeiten ab. Ziel dieser Kommentare ist, den Schülern differenzierte sachliche Aussagen zur Qualität ihrer Arbeit

zu liefern und ihnen gleichzeitig Hinweise zum Üben zu geben. Es handelt sich um eine formalisierte produktbezogene Fremdbewertung.

Zweiphasen- bzw. Zweistufenarbeit

Schüler erhalten ihre Arbeiten, nachdem sie vom Lehrer durchgesehen und mit Hinweisen versehen - nicht aber bewertet - wurden, nochmals zurück, um daran weiterzuarbeiten. Dabei geht es vor allem um das Finden von Möglichkeiten, die Qualität der Arbeit zu

steigern, wozu ein gewisses Maß an Selbstbeurteilungskompetenz erforderlich ist. Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass Schüler ihre Aufgabenlösungen gemeinsam in einer kleinen Gruppe bewerten und überarbeiten.

Beobachtungs-bogen

Lehrer beobachten das Lernverhalten von Schülern und geben nach vorher vereinbarten Kriterien und Maßstäben eine Einschätzung ab. Besonders gut ist der Beobachtungsbogen zur Fremdbewertung von Kompetenzentwicklung geeignet.

Lernleistungs-bericht

Lehrer bewerten die Lernleistung von Schülern nach vorher vereinbarten Kriterien und Maßstäben in einem Bericht. Über längere Zeiträume angewandt, bildet sich so ein Entwicklungsergebnis ab. Besonders gut ist der Lernleistungsbericht zur Fremdbewertung von Kompetenzentwicklung geeignet.

Lerngespräch

Hierbei ist die Entwicklung einer angstfreien sowie Selbstbewertung und Selbstreflexion fördernden Gesprächskultur wesentlich. Fremdbewertungen durch Schüler und Eltern können einbezogen werden. Die Aufgabe des Lehrers als Berater und Lernhelfer erhält in

diesem Zusammenhang eine besondere Bedeutung.